Brustvergrößerung (Augmentationsmammaplastik) ist ein chirurgischer Eingriff, der durchgeführt wird, um das Brustvolumen zu erhöhen, Asymmetrien zu korrigieren und ein proportionaleres sowie ästhetisch ansprechenderes Brustprofil zu erzielen. Sie gehört weltweit zu den am häufigsten durchgeführten Schönheitsoperationen. Der Eingriff kann entweder mit Brustimplantaten oder mit der Technik der autologen Fetttransplantation durchgeführt werden. Dieser Artikel bietet eine umfassende wissenschaftliche und klinische Analyse des Brustvergrößerungsverfahrens – einschließlich der chirurgischen Techniken, präoperativer Beurteilungen, Nachsorge und möglicher Risiken.
Techniken der Brustvergrößerung
1. Brustvergrößerung mit Implantaten
Brustimplantate sind medizinische Prothesen, die zur Vergrößerung und Formverbesserung der Brust eingesetzt werden. Sie unterscheiden sich hinsichtlich des Füllmaterials, der Form und der Platzierungsmethode.
Implantattypen
Silikon-Gel-Implantate:
- Enthalten kohäsives Silikongel und bieten ein natürlicheres Tastgefühl.
- Erfordern regelmäßige bildgebende Untersuchungen (MRT oder Ultraschall), um die Integrität zu überprüfen.
Kochsalzimplantate (Saline):
- Mit steriler Kochsalzlösung gefüllt; bei einem Riss wird die Flüssigkeit vom Körper absorbiert.
- Können sich im Vergleich zu Silikonimplantaten fester anfühlen.
Implantatformen
Runde Implantate:
- Sorgen für mehr Fülle im oberen Brustbereich und betonen das Dekolleté.
- Geeignet für Patientinnen, die ein deutlich sichtbares ästhetisches Ergebnis wünschen.
Anatomische (tropfenförmige) Implantate:
- Imitieren die natürliche Form der Brust.
- Bevorzugt bei Patientinnen mit wenig eigenem Brustgewebe.
Platzierungsmethoden
Submuskulär (unter dem Brustmuskel):
- Führt zu einem natürlicheren Erscheinungsbild und reduziert das Risiko einer Kapselfibrose.
- Die Heilungsdauer ist länger aufgrund der Muskelbeteiligung.
Subglandulär (über dem Brustmuskel):
- Schnellere Erholungszeit, jedoch höheres Risiko für sichtbare oder tastbare Implantate.
- Besser geeignet für Frauen mit ausreichend natürlichem Brustgewebe.
2. Brustvergrößerung durch Fetttransfer
Die autologe Fetttransplantation beinhaltet die Entnahme von Fett aus dem eigenen Körper der Patientin, dessen Aufbereitung und Injektion in die Brust.
Vorteile:
- Verwendet körpereigenes Gewebe, wodurch implantatbedingte Risiken entfallen.
- Vergrößert das Brustvolumen und verbessert gleichzeitig die Körperkontur.
Nachteile:
- Bietet weniger Volumenzunahme im Vergleich zu Implantaten.
- Ein Teil des injizierten Fetts kann vom Körper absorbiert werden, was zusätzliche Korrekturen erforderlich machen kann.
Präoperative Beurteilung
Vor einer Brustvergrößerung ist eine ausführliche medizinische Untersuchung erforderlich.
Anamnese:
Abklärung von Vorerkrankungen, die die Heilung beeinträchtigen könnten.
Erhebung früherer Operationen und familiärer Brustkrankheiten.
Körperliche Untersuchung:
Beurteilung von Brustgröße, Form, Asymmetrie, Hautelastizität und Gewebedicke.
Bildgebende Verfahren:
Eine Mammografie oder ein Ultraschall kann als Ausgangsbefund notwendig sein.
Auswahl des geeigneten Implantats:
Berücksichtigung der Erwartungen, Lebensweise und anatomischen Gegebenheiten der Patientin.
Einsatz von 3D-Bildgebung zur Visualisierung möglicher Ergebnisse.
Operationsverlauf
Anästhesie: Die Operation erfolgt in der Regel unter Vollnarkose.
Schnitttechniken
Unter der Brustfalte (inframammärer Zugang): Am häufigsten angewendet, da die Narbe kaum sichtbar ist.
Rund um den Warzenhof (periareolärer Zugang): Präzise Platzierung möglich, kann jedoch das Gefühl in der Brustwarze beeinträchtigen.
Durch die Achselhöhle (transaxillärer Zugang): Keine sichtbare Narbe auf der Brust, jedoch endoskopische Unterstützung erforderlich.
Platzierung des Implantats: Das Implantat wird gemäß dem vorab erstellten Operationsplan unter oder über dem Muskel eingesetzt.
Operationsdauer: In der Regel 1–2 Stunden.
Naht- und Wundverschluss: Resorbierbare Nähte oder chirurgischer Kleber zur Minimierung von Narben.
Postoperative Heilung und Pflege
Erste 24–48 Stunden:
- Leichte bis mäßige Schmerzen, Schwellungen und Spannungsgefühl möglich.
- Drainagen können gelegt werden, um Flüssigkeitsansammlungen zu verhindern.
- Schmerztherapie erfolgt mit verordneten Medikamenten.
- Entlassung meist am selben oder nächsten Tag.
Erste Woche:
- Ein spezieller Stütz-BH muss kontinuierlich getragen werden.
- Keine schweren Hebetätigkeiten oder intensive körperliche Belastung.
- Schwellungen und Blutergüsse beginnen zurückzugehen.
Erster Monat:
- Alltagsaktivitäten sind meist nach 1–2 Wochen wieder möglich.
- Bei richtiger Pflege beginnen die Narben zu verblassen.
- Vermeidung von sportlichen Aktivitäten mit hoher Belastung.
Langzeitempfehlungen:
- Die endgültige Brustform und Position des Implantats stabilisieren sich nach 3–6 Monaten.
- Regelmäßige Nachkontrollen zur Überprüfung der Implantatintegrität empfohlen.
- Bei Silikonimplantaten wird alle 2–3 Jahre ein MRT empfohlen.
Mögliche Risiken und Komplikationen
Obwohl die Brustvergrößerung im Allgemeinen als sicher gilt, können folgende Komplikationen auftreten:
- Kapselfibrose: Übermäßige Narbenbildung um das Implantat herum.
- Infektion: In schweren Fällen kann die Entfernung des Implantats erforderlich sein.
- Implantatruptur oder -leckage: Silikonrisse werden meist per MRT erkannt, Kochsalzimplantate entleeren sich sofort.
- Hämatom: Blutansammlung im Operationsgebiet, evtl. Drainage notwendig.
- Veränderung der Brustwarzsensibilität: Temporär oder dauerhaft möglich.
- Asymmetrie der Brust: Geringe Formunterschiede können auftreten.
Wer ist ein geeigneter Kandidat für eine Brustvergrößerung?
- Personen über 20 Jahre mit gutem allgemeinen Gesundheitszustand.
- Frauen, die aus ästhetischen oder rekonstruktiven Gründen mehr Brustvolumen wünschen.
- Patientinnen mit deutlicher Brustasymmetrie.
- Frauen mit Volumenverlust durch Schwangerschaft, Gewichtsabnahme oder altersbedingte Veränderungen.
Wenn Sie eine persönliche Beratung und Einschätzung zur Brustvergrößerung wünschen, können Sie gerne unsere Klinik kontaktieren.